DIE OSSARIEN DES 1.WELTKRIEGES UND DIE TOTENBURGEN DES FASCHISMUS IN SÜDTIROL & OBERITALIEN

Der Austritt Italiens aus dem Dreierbund mit Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich bescherte Italien über 600.000 Tote und 900.000 Kriegsversehrte. Das war der grauenvolle Zoll, den Italien ganz bewusst für den hinterhältigen Fahnenwechsel zur Entente und seinen Angriffskrieg bei Kriegsende zahlen sollte . Bei den Geheimverhandlungen in London war Italien eine Beteiligung an der Verteilung der territorialen ‚Kriegsbeute’ an der Adria sowie an Italiens Nordgrenze zum Kronland Tirol in Aussicht gestellt worden. Kurz nach St. Germain kam es zur völker-rechtswidrigen Annexion Südtirols an Italien. Das SÜDTIROL- PROBLEM war geboren. Alsbald erkannte der ‚Duce’ das Wählerpotential der Veteranen zur Untermauerung seiner Macht und des PNF – Partito Nazionale Fascista. Ab 1926 entwirft General Giovanni Farcovi gigantische Totenburgen nicht nur zur Verherrlichung des so genannten Opferganges von 1915, sondern vielmehr zur Einstimmung auf absolute Regime-Gefolgschaft. Die in Südtirol entstehenden „Heiligtümer“ sind Ausdruck klarer Geschichtsfälschung, da am Reschen, in Gossensass und in Innichen nie gekämpft wurde. Die Rechtfertigung der Annexion und der Brennergrenze sollte ein Wall gefallener italienischer Soldaten bilden. In allen Gedenkstätten erwähnt kein Wort den italienischen Angriffskrieg, sondern nur die Verteidigung des Vaterlandes. Ebenfalls kein Thema, dass nun der österreichischen und ladinischen Bevölkerung die italienische Fremdherrschaft aufgezwungen wurde : Aus so einem Aggressor und Feind wird über Nacht kein Freund.

 
 

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