ZEITZEUGEN DER 1960er JAHRE IN SÜDTIROL – MEINRAD BERGER

Meinrad Berger kehrte nach der Option und Abwanderung seiner Eltern nach Wien 1947 wieder nach Südtirol zurück, besuchte hier die Handelsschule und wurde Elektrotechniker. Nebenbei bewirtschaftete er den elterlichen Hof in Jenesien. Als Elfjähriger nahm er an der Kundgebung in Sigmundskron 1957 teil, erinnert sich an Magnagos Stimme und Rede, die zwar anstelle des beschworenen LOS VON ROM nur ein LOS VON TRIENT verlangte und eine blutige Auseinandersetzung mit Spezialeinheiten der italienischen Polizei wohl unterband, aber für Meinrad Berger bereits damals den Verzicht auf das Selbstbestimmungsrecht der Südtiroler in den Raum stellte. 1964 geriet er über die Verbreitung von Flugblättern, die das LOS VON ROM und endlich die seit 1918 von Italien unrechtmäßig verweigerte SELBSTBESTIMMUNG einforderten, in den Strudel der damaligen Ermittlungen über Tatbestände der sogenannten „Schmähung der Nation“. 1964 erwischte ihn die italienische Polizei, es folgten Verhöre, Verhaftung, Jugendhaft.

 
 

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